Kirchenbuch 200 Jahre St. Jakobus Leidersbach

Dieses Jahr feiern wir in Leidersbach 200 Jahre Einweihung der Kirche. Am Dankfest 1823 wurde die Kirche „benediziert“ wie im Matrikelbuch von Sulzbach zu lesen ist. Dort ist auch ein Vermerk zu finden, nach dem die Kirche 1835 „von Polizei wegen“ geschlossen wurde.

Diese und viele anderen Informationen rund um die Kirche wurden zusammengetragen und in diesem Buch nun veröffentlicht.

Rechtzeitig zum Rosenkranzfest 2023 ist das Buch fertig geworden und kann über den Heimat- und Geschichtsverein erworben werden.

Heimatkalender 2023

Der Kalender 2023 ist fertig. Das Thema ist „50 Jahre Großgemeinde Leidersbach“.
Was hat sich verändert ?

Dieses Jahr werden wieder Jugendliche von Haus zu Haus gehen.
Wer sich einen Kalender direkt besorgen will kann die gerne tun bei:

Leidersbach:

  • Ignaz Aulbach
  • Elmar Aulbach
  • Alfred Schütz

Roßbach:

  • Valentin Zehnter
  • Günther Rickert

Volkersbrunn:

  • Karl Müller
  • Andrea Chevalier

Raiffeisenbank Leidersbach

Rita’s Lädchen

Heimatkalender 2022

Der neue Heimatkalender 2022 ist da!

Leider können wir nur bedingt den Hausverkauf durch „Corona“ anbieten.
An folgenden Adressen können die Heimatkalender bestellt, geholt werden. Bei telefonischer Bestellung wird er auch bedingt geliefert!

Ebersbach:
Hein Michael, Siedlungstr. 16, 06028-994224
Hein Andreas, Ebersbacher Str. 86, 0173-916207
Hendler Hubert, Ebersbacher Str. 54 a, 06028-20163
Leidersbach:
Aulbach Ignaz, Frh.-von-Ketteler-Str. 13, 0160-5375195
Aulbach Elmar, Hauptstr. 35, 06028-6794
Schütz Alfred; Tannenweg 2, 06028-5951
Rita`s Lädchen, Hauptstr. 91, 06028-3560
Roßbach:
Rickert Günther, Fuhrweg 5, 06092-229
Zehnter Valentin, Sommerstr. 24, 06092-7148 oder 0179-5159685
Volkersbrunn:
Chevalier Andrea, Am Berg 2, 06092-5827
Müller Karl, Volkersbrunner Str. 21 a, 06092-6647

Raiffeisenbank
Hauptstr. 138 (nur Abholung möglich)

Aufzeichnung Pfarrer Josef Fäth zum Kriegsende

Das Kriegsende 1945 in Leidersbach

(Niedergeschrieben von Pfr. Josef Fäth)

Palmsonntag, 25.März 1945:

In den letzten Tagen ist die Tätigkeit der feindlichen Tiefflieger immer heftiger geworden. Man hat schon gehört, daß den Amerikanern der Übergang über den Rhein gelungen sei. Noch vermuten wir aber die Front in weiter Ferne.

Allgemein ist man der Ansicht:

„Ehe unsere Heimat direktes Frontgebiet werde, müßten die Spessartberge von deutschen Geschützen besetzt werden, müßten Panzer in unseren Dörfern auffahren, müßte sich deutsche Infanterie an unseren Berghängen einschanzen.“

Das war gottlob nicht der Fall. Lediglich eine Dolmetscherkompanie war in der letzten Woche hier einquartiert.

Da kommt kurz vor der Mittagspause ein Radfahrer aus Ebersbach voller Aufregung zum Pfarrer: „Herr Pfarrer, sie kumme. Bei Niedernberg stehen sie schon, die amerikanischen Panzer“. Noch bleibt alles ruhig. Der Pfarrer geht zur Mittagsandacht, als ob er die aufregende Mitteilung nicht gehört hätte. Erst nach der Andacht wendet er sich an die Kirchenbesucher: „Liebe Leute, soeben ist ein Bote gekommen und meldet, daß amerikanische Panzer bereits bis Niedernberg vorgestoßen sind. (Ein unterdrückter Aufschrei der Kirchenbesucher folgte diesen Worten.) Behaltet vor allem ruhig Blut! Bleibt daheim in Eueren Häusern! Gegen Artilleriebeschuß bieten die Keller im allgemeinen genügend Schutz. Die für heute Abend angesetzte Fastenpredigt fällt aus“.

So schnell sie konnten, eilten jetzt die Leute nach Hause. Das Töchterchen des Gastwirts Fries rennt schnurstracks heim, springt auf einen Tisch der Gaststube und reißt das an der Wand hängende Führerbild herunter. Erstaunt fragende Blicke treffen das Mädchen. „Die Amerikaner kumme!!“

Verschiede Autos kommen die Dorfstraße heraufgefahren. Aus einem von ihnen blitzen die roten Aufschläge einer Generalsuniform. Aufgeregt steht die Bevölkerung in Gruppen an der Straße. OT-Leute und HJ-Formationen hasten in großer Zahl spessarteinwärts. Ab und zu muß alles, – Flüchtige und Schaulustige – vor den Tieffliegern in Deckung gehen.

Die meisten Einwohner haben die Nacht im Keller zugebracht; denn Leidersbach und Ebersbach lagen bereits in Reichweite der feindlichen Geschütze.

Montag, 26. März 1945:

Gottesdienst findet nicht statt. Am Abend wurde in Ebersbach eine stille hl. Messe gehalten. Untertags bietet sich uns im wesentlichen das gleiche Bild wie gestern. Nur, daß viele flüchtige Aschaffenburger und Schweinheimer im „Grund“ ankommen.

Dienstag, 27. März 1945:

Früh um 5 Uhr werden wir jäh aus dem Schlaf aufgeschreckt. Die ersten amerikanischen Granaten schlagen im Waldhang in unmittelbarer Nähe des Pfarrhauses (Dies war damals das Anwesen Hauptstr. 84!) ein. 2 Stunden währte das Feuer, das die Gegend vom „Wasem“ bis „Unter Mühle“ berührte. Die Geschosse, die beim geringsten Anprall explodierten, gingen alle am Waldrand nieder. Sie verursachten keinen Schaden. Gottesdienst kann wieder nicht gehalten werden.

Gegen 8 Uhr bewegte sich ein trauriger Zug deutscher Soldaten durch das Dorf in Richtung Sulzbach. In aller Eile sind diese aus den Würzburger Lazaretten herausgezogen und notdürftig mit Gewehren und Munition versehen worden. Später folgen noch 3 Trupps, blutjunge, vom vielen Marschieren übermüdete Gestalten, offensichtlich ohne jede Kampferfahrung. Jeder Trupp zieht mühsam ein kleines Geschütz hinter sich her. Sie erkundigen sich nach dem „Weg zur Front“. Mitleidige Blicke folgen den Armen, die dem sicheren Tod oder der Gefangennahme entgegengehen. Die Bevölkerung will ihnen Erfrischungen reichen. Sie sind vor Müdigkeit nicht einmal fähig, diese Erfrischungen anzunehmen.

Eine aus Aschaffenburg nach hier verlagerte Kleiderfabrik verkauft bereits massenweise Anzüge an Soldaten und Einheimische.

Gearbeitet wird nichts mehr. In lebhafter Unterhaltung und mit besorgten Mienen stehen die Leute vor ihren Häusern. Vom Maintal her hört man immer lebhafteren Kanonendonner.

Mittwoch, 28. März 1945:

Im Laufe des Tages erobern die Amerikaner Sulzbach. Die deutsche Abwehrstellung wird an die Buchenmühle zurückgenommen. Gegen Abend müssen auch hier die Artilleriestellungen aufgegeben werden. Unbeirrt durch das Jammern der verzweifelten Frauen postieren die angetrunkenen Bedienungsmannschaften ihre Nebelwerfer unmittelbar am Ortseingang von Ebersbach und eröffnen das Feuer gegen Sulzbach. Der feindliche Artillerieflieger kreist langsam über dem Tal, er hat den Stellungswechsel längst bemerkt. Prompt kam dann auch das amerikanische Artilleriefeuer über das Ebersbacher Tal. Mehrere Häuser (bes. das Haus des Eugen Bachmann, Engelbert Weber und Anton Maidhof) wurden schwer beschädigt.

Verwundete kommen aus der Kampflinie zurück. Soweit sie laufen können, erkundigen sie sich nach dem Verbandsplatz Heimbuchenthal.

Gründonnerstag, 29. März 1945:

Tagsüber bleibt es verhältnismäßig ruhig. Gegen Abend liest der Pfarrer in der Kirche Leidersbach eine stille hl. Messe, der allerdings nur zwei oder drei Leute beiwohnen.

Die deutschen Nebelwerfer haben Stellungswechsel nach Leidersbach (Nähe der Kirche) vorgenommen. Schaurig heulen ihre Geschosse durch die Abendstille durch das Tal. Die Antwort der Amerikaner bleibt auch nicht aus. In direktem Beschuß jagen sie ihre Granaten aus Richtung Dornau auf das Leidersbacher Mitteldorf. Friedhof und Kirche werden in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Grabsteine im Friedhof werden zertrümmert. Die Sakristei erhält einen Volltreffer. Das Dach und die Decke der Kirche werden durch viele Granatsplitter stark beschädigt, sämtliche Kirchenfenster zertrümmert. Zwei Leidersbacher Einwohner werden verwundet (Georg Scholl und eine evakuierte Frau aus dem Saargebiet).

Der Beschuß hält die ganze Nacht an.

Karfreitag, 30. März 1945:

Keine Trauerzeremonien!

In den Morgenstunden läßt das feindliche Granatfeuer etwas nach. Der Pfarrer eilt zuerst zur Kirche in Leidersbach und sieht dort „den Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte“. Dann macht er einen Rundgang zu verschiedenen Luftschutzkellern, tröstet und ermuntert die Verzagten. Die Kampflinie schiebt sich bis auf einen Kilometer an Ebersbach heran. Pausenlos tacken dort die Machinengewehre, im Wald recht und links des Tales wird erbittert gekämpft. Am Nachmittag verstärktes Artilleriefeuer auf Ebersbach. Wieder erhalten mehrere Häuser Volltreffer. (Karl Keller und Karl Schüßler erleiden Einbuße an ihrem Viehbestand.)

Im Leidersbacher Oberdorf entwickeln sich bereits Straßenkämpfe. Die Amerikaner sind über Dornau nach Roßbach vorgedrungen und greifen das Leidersbacher Oberdorf an. Verschiedene Häuser werden stark beschädigt. 2 Scheunen (Johann Weis und August Spinnler) brennen völlig ab. Viele Soldaten werden verwundet, desgleichen zwei Leidersbacher (Veronika und Hildegard Schuck, Frau und Tochter des Maurermeisters Karl Schuck). Der Pfarrer spendet mehreren Verwundeten die Sterbesakramente. Im Hause des Altbürgermeisters Weiß liegt ein toter Soldat, ein Berliner. – Langsam ziehen sich die deutschen Soldaten in Richtung Volkersbrunn zurück, da der Panzerbeschuß aus Richtung Roßbach immer stärker wird.

Kurz nach 5 Uhr nachmittags nochmals heftiges Artilleriefeuer auf Ebersbach, das starke Schäden verursacht. Dann verstummt der Geschützlärm.

Gegen ½ 7 Uhr abends erscheinen amerikanische Infanteristen an den ersten Häusern von Ebersbach. Alle Keller werden systematisch nach deutschen Soldaten durchsucht, die Wohnungen nur flüchtig eingesehen. Die Zivilisten bleiben unbehelligt. Am gleichen Abend (etwa gegen 10 Uhr) dringt ein amerikanischer Spähtrupp bis zur Heftersmühle Leidersbach vor. In der Dunkelheit rollen die ersten amerikanischen Panzer in Ebersbach ein. Sie nehmen in den Gehöften des Mitteldorfes Aufstellung.

Karsamstag, 31.März 1945:

Nach einer ruhigen Nacht liegt bereits in den frühen Morgenstunden das Feuer der „Jabos“ wieder auf dem Bergwald, in dem sich noch versprengte deutsche Truppenteile aufhalten.

Der Gottesdienst kann nicht stattfinden. Wie am Vortag macht auch heute früh der Pfarrer eine Rundgang durch das Dorf. Im Mitteldorf sitzen die Leute noch im

Keller. Wie atmen sie erleichtert auf, als er ihnen sagt, daß die Amerikaner in der Nacht schon bei ihm gewesen seien und daß noch am Vormittag der Einzug der Amerikaner erfolge. Im Oberdorf trifft der Pfarrer die Leute schon auf der Straße an. Er schaut sich die Schäden des Vortages an und spricht den Betroffenen Trost zu. Besonders schwer beschädigt ist das Haus von Josef Schmitt in der Sauersecke.

Gegen 10 Uhr von Ebersbach her der Einzug der von Fußtruppen flankierten amerikanischen Panzer in Leidersbach, vorbei an teilweise weiß beflaggten Häusern.

Die amerikanische Kommandantur ist im Hause des August Wegstein in Ebersbach untergebracht. Dort erklärt der 1. Offizier dem vorgeladenen Pfarrer, die Gottesdienste könnten wieder stattfinden, der Krieg sei für uns vorbei.

Gegen Abend heiliges Amt in der Kirche. Erstes Osteralleluja! Nach 6 Uhr abends darf die Bevölkerung nicht mehr auf die Straße.

In der Osternacht eröffnen die amerikanischen Geschütze, die im „Schüttal“ in großer Anzahl aufgestellt sind, ein furchtbares Feuer auf Aschaffenburg.

Ostern,1. April 1945:

Der Krieg ist für unsere Gemeinden Leidersbach und Ebersbach vorbei,

Dankbaren Herzens singen wir im Hochamt unsere Osterlieder. Gottes Hand hat uns in diesen Tagen sichtbar beschützt. In keiner der beiden Gemeinden haben die Kampfhandlungen unter der einheimischen Bevölkerung ein Menschenleben gefordert.

An den Ostertagen nehmen zahlreiche amerikanische Soldaten in würdiger Haltung am Gottesdienst teil. Der Bevölkerung gegenüber verhalten sich die fremden Soldaten im Allgemeinen loyal. Sie verteilen sogar Süßigkeiten unter die Kinder, tauschen Rauchwaren und Konserven hauptsächlich gegen Eier ein. Nur vereinzelt hört man Klagen über mutwillige Übergriffe.

Eine unüberschaubare Menge Panzer, leichte und schwere Geschütze fahren an den Ostertagen durch unsere Gemeinden gegen Osten, da die über Aschaffenburg führende große Heerstraße noch nicht in amerikanischer Hand ist.

Nach dem Fall Aschaffenburgs am 3. April 1945 rücken die Kampftruppen aus unseren Dörfern ab. Es wird nach den Aufregungen der vorausgehenden Tage wieder ruhiger bei uns. Wochenlang sind wir von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten, ohne Licht, ohne Radio. Wir dürfen uns nur im Umkreis von sechs Kilometer bewegen, dürfen nur in der Zeit von morgens 6 Uhr bis abends 6 Uhr unsere Häuser verlassen. Es entstehen die wildesten Gerüchte: Die Deutschen kämen wieder, die neue Waffe würde endlich eingesetzt usw. ….. Doch diese vom Großteil der Bevölkerung befürchtete Wendung kommt nicht.

Die Bestattung der Gefallenen aus den Kämpfen der Karwoche, auch der deutschen, haben sich die Amerikaner vorbehalten. Die Toten werden gesammelt und auf Lastautos weggebracht. Drei gefallene deutsche Soldaten, die nachträglich noch aufgefunden wurden, erhalten im Leidersbacher Friedhof eine würdige Ruhestätte.

Altenburg – Rekonstruktionen 2018

„Ein Bergkegel, der je zur Hälfte auf den Gemarkungen Leidersbach/Ebersbach und Sulzbach/Soden liegt.“
Die Altenburg kann man aber auch unter „Ruine Sodenburg“ oder „Schlossberg“ finden. Von jeher sagenumwoben spielte der Berg für unseren Raum eine bedeutende Rolle. In der Historie wird sie als „keltische Fliehburg“ geführt, was auf eine frühe Besiedlung hinweist.
Die beiden Kommunen sowie die beiden Geschichtsvereine Leidersbach und Sulzbach führten gemeinsam mit dem „Spessartprojekt“ in den Jahren 2008 und 2009 Grabungen durch, um die Geschichte des Berges genauer zu erforschen. Man stellte fest, dass schon zur „Michelsberger Zeit“, also vor rund 5.000 Jahren Menschen auf der Altenburg ihre Spuren hinterlassen haben. Für uns eine wichtige Erkenntnis!
In dem Buch „Altenburg zwischen Sulzbach und Leidersbach“ wird der Grabungsbericht ausführlich dargestellt, aber auch Geschichten rund um den Berg dem Leser präsentiert.
Damals schon war man sich einig, dass auf der Altenburg etwas „Historisches“ rekonstruiert werden sollte, um den Menschen darzustellen, wie es zur Urzeit dort oben aussah, wenigstens in etwa!
Nach langer Planung von über 5 Jahren konnte endlich im Frühjahr 2018 ans Werk gegangen werden. Wie immer in Deutschland, mussten zahlreiche Behörden gefragt und deren Zustimmung eingeholt werden. Mühevoll!
Gemeinsam ging man ans Werk! Man gründete die ARGE Altenburg, bestehend aus den beiden Kommunen + Geschichtsvereinen Sulzbach + Leidersbach, Planung übernahm Architekt Josef Roth, mit Rat stand Archäologe Claus Bergmann zur Seite! Vorarbeiten leisteten die Bauhöfe Sulzbach + Leidersbach, Rohbau + Rohgerüst Mauer erstellte Fa Bornkessel aus Wartmannsroth, Dachdecker Fa Volz Leidersbach.
1.) Pfostenschlitzmauer

Die Pfostenschlitzmauer, federführend HGV Leidersbach, erstellten Rudi Weis, als einziger Maurer, und seine Helfer vom 04.06.18 – 31.07.18! Die Mauer ist ca 10 m lang, ca 3,30 m hoch und im Schnitt 80 cm dick! Tolle Leistung in so kurzer Zeit so ein gewaltiges Bauwerk, wie die Bilder zeigen, zu errichten! Inclusive Fein- und Nacharbeiten eine Sandsteinmauer von dieser gewaltigen Größe in 7 Wochen zu errichten, verdient eine große Anerkennung!

2.) Ausbau des Keltenhauses!


Den „Rohbau“ in Holzbauweise erstellte die Zimmerei Bornkessel aus Wartmannsroth! Die Dachschindeln brachte die heimische Fa Volz aus Leidersbach an!

a) Ausmauern!

Den Ausbau des Keltenhauses begannen die gleichen Akteure des HGV Leidersbach am 11.09.18. Rasch schritt die Arbeit voran, da jetzt 2 Maurer aktiv waren: Rudi Weis + Leo Bönig! Tatkräftig unterstützt von zahlreichen Helfern des Heimat- + Geschichtsvereins konnte ein Feld nach dem anderen zugemauert werden.
Leider unterbrachen fehlender Mörtel und das Sturmtief „Fabienne“ die Arbeit eine Woche. Doch im Rekordtempo waren anschließend alle Felder des Keltenhauses bereits am Donnerstag, 04.10.2018 um 12:23 Uhr zugemauert.

Jetzt fehlt noch der Verputz des Haues.
Am Montag, 15.10.2018 um 8:00 Uhr in der Frühe soll begönnen werden, den Verputz aufzutragen. Auch hier werden die ehrenamtlichen Kräfte aktiv sein. Noch vor Allerheiligen, sofern das Wetter mitspielt, soll das Keltenhaus im vollen Glanz erscheinen.
Die Inneneinrichtung wird auch bald in Angriff genommen!

Die Altenburg

Die archäologische Erforschung eines prähistorischen Ringwalls
geo

Im Herbst 2008 wurde der Ringwall „Altenburg“ auf den Gemarkungen der Gemeinde Leidersbach und des Marktes Sulzbach a. Main untersucht. Die Maßnahme war ein Gemeinschaftsprojekt der Heimat- und Geschichtsvereine von Leidersbach und Sulzbach, der Gemeinde Leidersbach, des Marktes Sulzbach und des Archäologischen Spessartprojektes. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch den Bezirk Unterfranken. Die Anlage ist seit dem 19. Jahrhundert Schauplatz für verschiedenste Schürfungen. Anfangs baute man dort hochwertigen Sandstein ab. Auf dem gesamten Plateau und auch in die noch bis zu zehn Meter hohen Hänge der umschließenden Ringwälle wurden große Löcher gegraben. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts „gruben“ hier Schüler eines benachbarten Landschulheims. Bis zu ihrem Abzug in den 90er Jahren veranstalteten die Alliierten rund um die Altenburg regelmäßig Manöver. Zahlreiche Schützengräben wurden angelegt; Plateaus wurden mit Planierraupen geschoben. Heute findet man auf dem etwa 50.000 m² großen Areal, auf dem bis auf die mächtigen Ringwälle wirklich alles zuoberst gekehrt wurde, gelegentlich Wühllöcher von Sondengängern. Vor allem aber fallen die tiefgreifenden Durchwühlungen von Wildschweinen ins Auge.

grabungMan war vor Beginn der Grabungen davon ausgegangen, dass die in prähistorischer Zeit errichtete Altenburg auch noch im Mittelalter besiedelt war. Inzwischen weiß man, dass die Anlage im Inneren eine kaum mehr vorhandene Kulturschicht aufweist, die nur etwa zehn Zentimeter unter die heutige Waldkante reicht. Die bekannte Benutzungszeit der Höhenburg spiegelt sich in den Funden wider. Bis auf ein Keramikfragment und eine eiserne Fibel ist die Michelsberger Kultur überrepräsentiert. Steinklingen, Abschläge, die Reste eines geschliffenen Beils sowie stark zerscherbte Trink- und Vorratsgefäße. Die Entdeckung einer so großen michelsbergzeitlichen Anlage, die am Übergang von der Stein- zur Kupferzeit errichtet wurde und deren umlaufender Wall mehr als einen Kilometer lang ist, verändert grundlegend die bisherigen Vorstellungen der Landnahme am westlichen Spessartrand. Bei den Grabungen 2008 wurde deutlich, dass zumindest der innere Wall später, möglicherweise in der Eisenzeit, mit einer Pfostenschlitzmauer versehen wurde.

mauerrestSeit Oktober 2009 wissen wir definitiv, dass die Altenburg nicht nur in der Michelsberger Zeit (ca. 4.000 v. Chr.) besiedelt war. Der innere Wall wurde in späterer Zeit nochmals aufgeschüttet  und ausgebaut. Diese Stein-Holz-Konstruktion einer Pfostenschlitzmauer wurde ca. 500 v. Chr. errichtet. Die Anlage der Altenburg ist also älter als die Römerzeit in unserer Region. Holzkohlefundeim Wall wurden mit neuesten wissenschaftlichen Methoden untersucht. Das Ergebnis belegt, dass diese Holzkohle aus der Zeit um 450 v. Chr. datiert. Diese Zeit des Ausbaus fällt in die sog. Hallstattzeit ( ca 800 – 400 v. Chr.), in der bereits Salz abgebaut worden ist. Das Salz war ein wichtiger Konservierungsstoff für Fleisch und Fisch und wurde über weite Wegstrecken gehandelt. Bezüge zwischen der keltischen Besiedlung der Altenburg und der an deren Fuße gelegenen Saline von Soden liegen mangels von Untersuchungen dieser Salzquelle noch nicht vor und lassen sich derzeit noch nicht nachweisen. Gesichert ist aber, dass die Kelten auch in unserer Region den Wert des Salzes kannten und nutzten.

valentinEbenfalls kannten die Kelten bereits den Rohstoff Eisen. Salz und Eisen bildeten die Grundlage des Reichtums dieses Volkes, zu dessen Schutz die Kelten Anlagen wie die Altenburg in ganz Süddeutschland errichteten. Sie wendeten gängige Baumethoden an, indem Steine in einem Gerüst aus Holzbalken lose aufgeschichtet wurden und darüber hat sich eine hölzerne Brüstung erhoben. Über lange Zeit dürfte das Konzept der Verteidigungsanlage aufgegangen sein. Die gefundene Holzkohle im Wall belegt jedoch, dass durch ein Schadenfeuer die Anlage um 450 v. Chr. zerstört worden ist. Leider wurde durch Entnahme des begehrten Sandsteins  die alte Anlage teils zerstört. Doch reichen die Funde aus, die Geschichte der Altenburg noch genauer zu belegen.

Die zumindest zeitweiligen Bewohner der Altenburg  dürften vorwiegend von der Landwirtschaft gelebt haben. Sie konnten sich kaum den Reichtum der Kulturvölker des Mittelmeers leisten. Ihre Lebenserwartung lag bei 30 bis 40 Jahren. Die Männer waren im Schnitt ca 1,70 m, die Frauen ca 1,60 m groß.

Gute Versorgung der Bevölkerung in Kombination mit einer uneinnehmbaren Fluchtburg.

Über lange Zeit dürfte das Konzept der Verteidigungsanlage aufgegangen sein. Die gefundene Holzkohle im Wall belegt jedoch, dass durch ein Schadenfeuer die Anlage um 450 v. Chr. zerstört worden ist.
Leider wurde durch Entnahme des begehrten Sandsteins  die alte Anlage teils zerstört. Doch reichen die Funde aus, die Geschichte der Altenburg noch genauer zu belegen.

Zwischenbericht Altenburg

Touristische Erschließung der Altenburg mit Errichtung eines Keltenhauses und einer Pfostenschlitzmauer

Keltenhaus

Der Markt Sulzbach und die Gemeinde Leidersbach errichten gemeinsam mit den Heimat- und Geschichtsvereinen aus Leidersbach und Sulzbach auf der Altenburg ein Keltenhaus und eine Pfostenschlitzmauer.

Die Vorarbeiten leisteten seit März dieses Jahres die Bauhöfe aus Sulzbach und Leidersbach. Sie sorgten für den „Untergrund“ der Pfostenschlitzmauer und des Keltenhauses. Das „Rohgerüst“ für das Keltenhaus wurde durch die Firma Bornkessel aus Wartmannsroth erstellt, die Dachschindeln brachte die Firma Volz, Leidersbach an. Den „Unterbau“ der Pfostenschlitzmauer in Form eines Holzgerüstes erstellte die Firma Bornkessel ab April 2018. Die beiden Bauhöfe sorgten für das Material zur Bewehrung der Mauer. Ab 04.06.18 begann der Aufbau der „Pfostenschlitzmauer“ mit Sandsteinen. Organisiert vom HGV Leidersbach bauten Chefmaurer Rudi Weis und seine Helfer eine ca. 10 m lange, ca. 3,30 m hohe und im Schnitt ca. 80 cm dicke Sandsteinmauer auf. Eine ca.1 m hohe und ebenfalls 10 m lange Innenmauer schaffen ein Podest für die Besucher. Fast 35 m³ Sandsteine wurden verbaut.

Am 31. Juli 18 konnte das Richtfest für die gewaltige Wehrmauer gefeiert werden.

Insgesamt waren rund ein Dutzend Arbeiter des HGV`s an der Wehrmauer beteiligt. Dies waren Rudi Weis, Oswald Franz, Erhard Stürmer, Karlheinz Chalupka, Elmar Aulbach, Günther Rickert, Volker Zahn, Valentin Zehnter, Albrecht Aulbach, Harald Weiß, Thomas Geis, Raimund Brand. Des Weiteren wurden die Bauarbeiten unterstützt durch die Firmen Marco Elter, Rudi Löffler und Erich Scheiter. Die Firma Heinz Goldhammer stiftete für die Altenburg 35 m³ Sandsteine. Eine große Hilfe beim Sandsteintransport ist Albert Seibert mit seinem Bagger!

Derzeit sind viele freiwillge, fleißige Helfer beim Ausmauern des Keltenhauses aktiv. Noch im September 2018 sind die Mauern fertig. Anschließend wird das Haus noch verputzt. Noch vor Allerheiligen 2018 sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden. Die Inneneinrichtung soll umgehend auch erstellt werden. Bis März 2019 sollen alle Arbeiten auf der Altenburg beendet sein. Natürlich muss das Wetter auch mitspielen!

Valentin Zehnter

 

Kreuzigungsgruppe erstrahlt im neuen Glanz!

In Gemeinschaftsarbeit von Gemeinde und Heimat- und Geschichtsverein wurde die Kreuzigungsgruppe wieder total restauriert.

Das Denkmal war in die Jahre gekommen und bedurfte einer Generalsanierung.

Restauriert wurden:

– Denkmal vom Schmutz befreit, d.h. abgestrahlt
– eingefallene Mauer wieder aufgebaut
– Treppenaufgang teils erneuert
– Namen der Gefallenen wieder lesbar gemacht.

 

 

Dank gilt hier vor allem
1.) Bauhof mit seinem Chef. Herbert Seitz
2.) HGV, vor allem „Chefmaurer“ Rudi Weis, der fast 100 Stunden kostenlos arbeitete
3.) Restaurator, Stefan Kempf, der für einen Sonderpreis die Schrift erneuerte.
Die Kosten teilten sich Gemeinde und Heimat- und Geschichtsverein je zur Hälfte!
Durch die Arbeit, Hand in Hand, konnte das Denkmal zu einem Bruchteil der veranschlagten Kosten restauriert werden.